Koalition: SPD verwahrt sich gegen grüne Vorwürfe

Der Koalitionspartner der SPD in Marburg, Bündnis 90 / Die Grünen, hat am 1. Oktober mittels einer Presseerklärung öffentlich geäußert, dass sich "Teile der Partei" nicht an Absprachen hielten und die Integrität des eigenen Oberbürgermeisters untergrabe. Dies gefährde die rot-grüne Koalition in der Universitätsstadt.
Dagegen verwahrt sich die Marburger SPD. "Es ist meine Pflicht als Vorsitzender der Marburger SPD, die unhaltbaren Vorwürfe der Grünen zurückzuweisen, insbesondere nachdem die Grünen den Gang in die Öffentlichkeit angetreten haben", so Steffen Rink. Aus Sicht der SPD ist es genau andersherum: Verzögerung und Nichteinhaltung von Absprachen von Seiten der Grünen behindern die Arbeit der Koalition. Insbesondere die Neuaufstellung der Marburger Altenhilfe ist davon betroffen, aber auch andere Bereiche.
In einem Brief an die Vorsitzenden der Ortsvereine und Arbeitskreise sowie die Fraktion macht der Vorsitzende zudem deutlich, dass niemand in der SPD die Koalition leichtfertig aufs Spiel setze. "Ich habe mir das erste halbe Jahr als Vorsitzender der SPD auch anders vorgestellt. Wir waren auf einem guten Weg." Wohl aber sei die SPD nicht länger gewillt, sich die Verantwortung für den schon seit länger schwelenden Konflikt in die Schuhe schieben zu lassen. Dass die Grünen überdies behaupten, die Partei gefährde ihren Oberbürgermeister, sei nicht hinnehmbar. "Es ist leider unser eigener Koalitionspartner, der den Oberbürgermeister immer wieder zwingt, auf Grund neuer Forderungen neue Kompromisslinien zu finden. Hierdurch entsteht zwar auch punktuelle Kritik, aber niemand in der SPD stellt deswegen den eigenen Oberbürgermeister in Frage." Wer das behauptet, will einen Keil in die Partei treiben. "Das wird nicht gelingen."
"Die rot-grüne Koalition hat die Universitätsstadt Marburg zu einer wirtschaftlich leistungsfähigen, liebens- und lebenswerten Stadt mit einer herausragenden kulturellen und sozialen Infrastruktur entwickelt. Die SPD steht dafür, diesen erfolgreichen Weg auch in Zukunft fortzusetzen."