Im Rahmen des vom Bündnis "Gemeinsam für unser Klinkum" initierten Aktionstages trotzte auch die Marburger SPD dem plötzlichen Wintereinbruch und sammelte viele Unterschriften gegen die Auswirkungen der Privatisierung: für einen Stopp des Personalabbaus und für die schnelle Einführung von Personalmindeststandards.
Aktionstag gegen Stellenabbau ein voller Erfolg
Bündnis sammelt bei Kälte und Schnee rund 1400 weitere Unterschriften
Die Turbulenzen um das privatisierte Uniklinikum verunsichern weiterhin die Beschäftigten und lassen die Patienten nicht kalt.
Kalt allerdings war es am Samstag in der Marburger Innenstadt, wo zahlreiche AktivistInnen des Bündnisses Gemeinsam, für unser Klinikum Infostände aufgebaut hatten, um die Marburger Bevölkerung über die aktuelle Situation am UKGM zu informieren und um weitere Unterstützung zu werben.
Unter dem Motto Jetzt erst recht! Wir sammeln weiter Unterschriften! führten an über neun Orten Mitglieder des von zahlreichen Organisationen und politischen Parteien unterstützten Bündnisses einen Aktionstag durch, führten nach eigenen Angaben zahllose Gespräche mit in der Regel sehr aufgeschlossenen BürgerInnen und sammelten Unterschriften.
Hauptthemen an den Infoständen waren schleichender Stellenabbau, unsichere Beschäftigungsverhältnisse und Arbeitsverdichtung am Klinikum. Durchgängig gab es Kritik an der vor 6 Jahren von der Landesregierung vollzogenen Privatisierung der Kliniken, harte Kritik und Unverständnis wurde auch geäußert gegenüber dem aktuellen Verhalten der Landesregierung, welche die Protest der Menschen einer ganzen Region scheinbar mit Gleichgültigkeit hinnehme. So mussten die innerhalb eines halben Jahres für Stellenerhalt und erträgliche Arbeitsbedingungen gesammelten über 43.000 Unterschriften in Wiesbaden im Eilverfahren übergeben werden, und Ministerpräsident Bouffier hatte sich geweigert, die Unterschriften persönlich entgegenzunehmen.
Wichtig war den Beteiligten an diesem kalten Tag die Botschaft: Das Bündnis ist keineswegs eingefroren, es möchte weiterhin der Landesregierung und der Rhön-AG Beine machen. Auf den Beinen waren als Vertretung der Beschäftigten der Betriebsrat des Uniklinikums, die Ärzteorganisation Notruf 113, der DGB, weitere Gewerkschaften wie die GEW, von den politischen Parteien über alle Lager hinweg von SPD, Grüne, Linke, und Piraten bis hin zur CDU.
Um 14 Uhr, am Ende der Aktion, wurde zusammengezählt: rund 1400 hinzugewonnene Unterschriften. Nach Angaben des Bündnisses seien die AktivistInnen fest entschlossen weiter zu sammeln und ihr Anliegen den Verantwortlichen in der Politik, an der Spitze dem Ministerpräsidenten Volker Bouffier, so lange vorzulegen und vorzutragen, bis ihr Anliegen gehört werde.