Rund 80 Genossinnen und Genossen trotzten am Sonntag dem 27. Januar der Wetterprognose, die Schneeregen und Eisglätte vorhergesagt hatte und kamen in die Waggonhalle, um sich in entspannter Atmosphäre auszutauschen und die sozialdemokratischen Jubilare zu ehren. Bereits vor dem offiziellen Beginn der Veranstaltung sorgte Tobias Wessel mit angenehmer Gitarrenmusik für stimmungsvolle Momente.
Parteivorsitzende Marianne Wölk erinnerte in ihrer Begrüßung an die Erfolge der SPD in ihrer 150-jährigen Geschichte, an die mutige Rede von Otto Wels anlässlich der Reichstagsdebatte um das Ermächtigungsgesetz von 23. März 1933 und betonte den Charakter der SPD als Mitgliederpartei. Darum sei es der Marburger SPD stets ein besonderes Anliegen, ihre langjährigen Mitglieder mit einer feierlichen Veranstaltung zu ehren. Insgesamt konnten an diesem Vormittag über 20 Jubilare in der Waggonhalle begrüßt werden, die für 25., 40., 50. oder gar 65. Jahre Zugehörigkeit zur ältesten Partei Deutschlands ausgezeichnet wurden. Ottfried Winkel vom Ortsverein Richtsberg trat 1948 in die SPD ein und bedankte sich für die Ehrung: Als ich in die SPD eingetreten bin war es noch eine ganz andere Zeit. In Marburg gab es noch Bezugskarten für Lebensmittel. Um diese Bezugskarten zu bekommen brauchte man Beziehungen., erinnerte sich Winkel an die unmittelbaren Nachkriegsjahre.
Den jeweiligen Zeitkolorit der Eintrittsjahre (1948, 1963, 1973, 1988) beleuchtete Thorsten Büchner mit Ereignissen, Daten und prominenten Persönlichkeiten die im jeweiligen Jahr das Licht der Welt erblickten. Diese nicht immer ernstgemeinten historischen Rückblenden sowie die ausgezeichnete, musikalische Begleitung von Tobias Wessel, bildeten den Rahmen rund um die Ehrungen mit Urkundenübergabe, Glückwünschen und Gruppenfotos.
Neben Marianne Wölk, dem Bundestagsabgeordneten Sören Bartol und den jeweiligen Ortsvereinsvorsitzenden, war auch Anita Schneider, Landrätin aus Gießen und Festrednerin der Veranstaltung, an den Ehrungen beteiligt.
In ihrer halbstündigen nachdenklich-engagierten Rede stellte Schneider besonders die Bedeutung der regionalen Zusammenarbeit zwischen Gießen und Marburg heraus. Besonders wichtig sei es dass die Kommunen wieder finanziell besserausgestattet würden. Diese kommunalfeindliche Politik der schwarz-gelben Landesregierung sei nur einer von vielen Punkten die einen Regierungswechsel in Hessen und im Bund nötig mache, so die erste direktgewählte Landrätin Hessens.
Neben diesen klaren Worten von Anita Schneider, den zu ehrenden Genossinnen und Genossen, den historischen Rückblicken und der entspannten Musik wurden auch einige Neumitglieder an diesem Vormittag in der sozialdemokratischen Familie begrüßt.
Dank der JUSOS und den kulinarischen Fähigkeiten von Marianne Wölk war auch für diejenigen gesorgt die es nicht nur auf geistige Nahrung abgesehen hatten.
Nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung standen viele Genossinnen und Genossen noch zusammen. Um sich über das anstehende Wahljahr auszutauschen, in Erinnerungen zu schwelgen oder einfach nur um miteinander zu plauddern.
Die Jubilarehrung ist zu einem lockeren und festlichen Auftakt eines jeden Jahres geworden.Sie hat sich zu einem Treffpunkt entwickelt,gerade auch von Genossinnen und Genossen, die eher selten zu Parteiveranstaltungen kommen.
Die Marburger SPD freut sich schon auf die Jubilarehrung 2014!
Danken möchte der Vorstand all denen die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben!