„Nur weil die Kommunalwahl am 6. März näher rückt, ist dies noch kein Grund die Kontrolle über sich zu verlieren“, sagt Monika Biebusch, Vorsitzende der Marburger Sozialdemokraten. Seit Jahrzehnten sei die Ahmadiyya-Gemeinde ein anerkannter Teil der Marburger Stadtgesellschaft mit beispielgebendem caritativen Engagement. Auf dem Rücken dieser Gemeinde eine vermeintliche Kritik an dem SPD-Oberbürgermeister und den Ortsbeirat Cappel fingieren zu wollen, sei schlichtweg „unwürdig“. Damit werde lediglich die Gemeinde in ein schlechtes Licht gerückt und einem Feuerwerk von Ressentiments ausgesetzt, was das Klima der Toleranz und Offenheit in Marburg insgesamt in Frage stelle.“ Zusammen mit der parallelen Debatte um die angeblich verschärfte Sicherheitslage durch Zuwanderung zündelt die CDU damit am Konsens der Integration und Willkommenskultur.“ Die Marburger SPD stehe in ihrem Wunsch nach einem Gotteshaus an der Seite der Ahmadiyya.
Sowohl Oberbürgermeister Spies als auch der Ortsbeirat Cappel hätten auf die tatsächliche Faktenlage hingewiesen. „Eine Bauvoranfrage darf nicht öffentlich gemacht werden. Der Ortsbeirat Cappel hat in seiner Sitzung am 27. Januar einstimmig deutlich gemacht, dass man den Runden Tisch der Religionen einbinden möchte, bevor man Stellung beziehen könne.“ Auch die Gemeinde selbst hat den Hintergrund der Informationslage erläutert und sei offen und gesprächsbereit gegenüber den Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Fest steht derzeit, dass noch nichts fest steht, außer dem Wunsch der Ahmadiyya-Gemeinde nach einer würdigen Stätte der Gebets.
„Das mutet schon sehr seltsam an“, meint Biebusch. Letztlich aber nicht ganz überraschend. Während die einen die Kommunikation bemängeln würden, mäkelten die anderen am Standort – das ist eine Arbeitsteilung, die wir so auch aus dem Stadtparlament kennen: unterschiedlich laut und gemeinsam inhaltsleer“, so Biebusch weiter. Umso mehr freute sich Biebusch über die Initiative des Oberbürgermeister am 2. März um 19 Uhr zu einer Informationsveranstaltung einzuladen, wo es für die Ahmadiyya die Gelegenheit gebe sich und ihre Vorstellungen zu präsentieren und für alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit sich zu informieren und Fragen zu klären. Weitere Informationen zu der Veranstaltung erhalten Sie unter Informationsveranstaltung Moscheebau Ahmadiyya Gemeinde Marburg 2. März 2016