Kritische Bemerkungen zum „Tag der betrieblichen Mitbestimmung“ am 4. Februar 2017

Die AUB bezeichnet sich selbst als „einzigen unabhängigen Widerpart gegen die Allmacht der Gewerkschaften in Deutschland“. Das spricht Bände…! Wichtig zu wissen in dem Zusammenhang ist auch, dass die AUB 1974 im Auftrag der Konzernleitung von Siemens als konkurrierende Organisation zur IG Metall gegründet wurde.
Enorme finanzielle Unterstützung hat die AUB vom Siemenskonzern und Aldi Nord erhalten, um einen „pflegeleichten“ Gegenentwurf zu den DGB-Gewerkschaften IG Metall und ver.di zu erhalten. Diese AUB hat also nicht die Interessen der Kolleginnen und Kollegen in einem Betrieb im Blick, sondern die des Unternehmens.
Im Gegensatz zu Klientel-Verbänden, die lediglich die Interessen einzelner Berufsgruppen vertreten (darunter u.a. auch der Marburger Bund), wird in Einheitsgewerkschaften unter dem Dach des DGB das Solidaritätsprinzip groß geschrieben.
Der DGB mit einen Einzelgewerkschaften hat maßgeblich dazu beigetragen, dass viele Dinge, die für uns heute selbstverständlich sind, tatsächlich für Millionen Menschen Arbeits- und Lebensrealität geworden sind: gute Bezahlung, Jahresurlaub, der Acht-Stunden-Tag, die Fünf-Tage Woche mit freiem Wochenende, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und vieles mehr. Keine Privilegien für einige wenige, sondern ordentliche Arbeits- und Lebensbedingungen für alle!
Daher gilt es, genauer hinzuschauen, wenn irgendjemand irgendwelche Feier- oder Gedenktage proklamiert.
Unser Feiertag ist und bleibt der 1. Mai, der Tag der Arbeit, Tag der Arbeiterbewegung!

Kirsten Dinnebier, Betriebsratsvorsitzende, ver.di-Mitglied